Donnerstag, 3. September 2015

[Rezension] Der Totenzeichner - Veit Etzold

Titel: Der Totenzeichner
Autor: Veit Etzold
Originaltitel: Der Totenzeichner
Seiten: 432
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2015
Buchreihe: nein








Inhalt
Vor zehn Jahren gab es in der USA eine grauenhafte Mordserie. Ein Ungeheuer ermordete scheinbar wahllos Menschen, entfernte ihnen das Herz und ritzte Zeichen in ihre Haut. Dann verschwand er plötzlich.
Als in Berlin eine Leiche mit den gleichen Merkmalen gefunden wird, sind alle in Alarmbereitschaft. Ist es der gleiche Killer wie damals in der USA? Kann er diesmal endlich gestoppt werden?


Eigene Meinung

Kennt ihr das? Ihr fangt ein Buch an und merkt direkt nach den ersten paar Seiten „uuuh das wird nichts, an dem Buch werde ich ewig lesen.“. So erging es mir beim Totenzeichner. Mir hat Veit Etzolds Schreibstil überhaupt nicht zugesagt und ich habe bis zum Schluss nicht richtig reinfinden können. Es war einfach viel zu holprig und gezwungen geschrieben.
Die Ermittler reden teilweise wie Kleinkinder miteinander, müssen ihrem Gegenüber alles genaustens erklären. Ständig gibt es Wiederholungen wie z. B. das eine Ermittlerpaar findet eine Sache raus und erzählt es genauso später dem anderen Ermittlerpaar – obwohl der Leser bei beiden anwesend war.
Sehr unangenehm sind mir auch die englischen (kursiv geschriebenen) Sprüche und Zitate aufgefallen. Allerdings nicht die Tatsache, dass diese so oft vorkommen, sondern eher wie sie eingebaut wurden. Veit Etzold schreibt einen englischen Satz und muss ihn jedes Mal ein paar Zeilen weiter wortwörtlich auf Deutsch übersetzen und erklären. Musste das sein? Wenn er das Bedürfnis hatte, dem Leser all die vielen englischen Sätze zu übersetzen, hätte auch eine Fußnote gereicht. Da ich die englische Sprache, wie viele Leser, einigermaßen beherrsche, hatte ich keinerlei Probleme beim Verstehen der Sätze und war nur noch genervt von den vielen unnötigen Erklärungen.

Zudem verliert sich Etzold in zu vielen Details und vor allem füttert er den Leser mit viel zu vielen unnötigen Informationen. Seitenlang wird über die verschiedensten Kannibalismusarten referiert, oder auch Körperverschönerungen, wie z.B. Tattoos, Brandings und ähnliches. Als würde ich im Internet nach solchen Dingen suchen, so werden sie mir hier präsentiert à la „guck mal was ich weiß und wie gut ich recherchiert habe“. Dabei tut das absolut nichts zur Sache und hilft null weiter.

In die Geschichte selber kam ich bis zum Ende nicht richtig rein. Es lief einfach nicht flüssig und oft hatte ich das Gefühl, den Kerninhalt nicht richtig zu sehen. Die Ermittler haben mich auch nicht begeistern können. Mac Death hat wohl einen Clown gefrühstückt und Clara ein Alkoholproblem. Die Ermittler aus Amerika sind einfach total überflüssig, da hätten Telefonate und Email völlig gereicht. Stattdessen werden sie extra eingeflogen, die eigentliche Arbeit machen aber hauptsächlich die Leute aus Berlin.
Der Killer war die einzige, halbwegs interessante Person in dem Buch. Mehr als töten macht er aber auch nicht… 


Fazit
Das Ende hat mich dann auch nicht mehr wirklich überzeugen können, passte aber zu diesem halbgaren Buch. Somit wird dies auch mein erster und letzter Etzold sein, da ich die Geschichte schlecht erdacht fand und mir sein Schreibstil überhaupt nicht zusagt. Da bleibe ich lieber bei flüssig geschriebenen Büchern.


2/5 Sterne

Danke an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar!

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